vhs.online: Der etwas andere Literaturkurs
Robotik in der LiteraturRobotik in der Literatur
Schon seit der Antike träumten Schriftsteller davon in den Schöpfungsprozess eingreifen zu können und gottgleich Menschen zu erschaffen, wie z.B. Prometheus. Aber auch die Liebe zu einem Abbild, einer Statue, die so stark wird, dass man deren Menschwerdung von den Göttern erbittet – meist ohne die Folgen zu bedenken – thematisiert das Verhältnis von Emotionen und unbelebter Materie; ob sie nun Roboter, Homunculus, Golem oder Maschinenmensch heißen. Kann ein künstliches Wesen fühlen, gar denken, alleinentscheidend handeln oder bleibt es bei der Erstidee, der Schaffung von Arbeitssklaven oder Soldaten oder Waffenersatz, damit der Mensch von lästiger u/o gefährlicher Arbeit befreit das Leben mehr genießen könne. Muss der Mensch sich dem Rhythmus der Maschine anpassen, wie es die Industrialisierung vorgibt; werden wir selbst nicht immer mehr Maschine, weil z.B. die Medizin den Menschen als Apparat begreift, der kaputt gegangen und repariert werden muss, der Ersatzteile braucht. Was bedeuten roboterähnliche Maschinen für unser Menschenbild? Was macht den Mensch zum Menschen? Was, wenn sich das Blatt wendet und sich das Produkt, die Maschine, gegen den Schöpfer, die Menschheit, wendet, ihn vernichten will, die Weltmacht übernehmen will? Wie steht es mit der Ethik und Moral von Robotern, KI u.a.? Vielleicht ist es wie Nietzsche sagt, Gott ist nun tot und wir erschaffen uns eine Maschine (dafür). Fragen über Fragen, die die Literatur über die Jahrhunderte vorweggenommen hat, indem sie mit ihren Geschichten meist einen Teilaspekt wie in einem Brennglas, einem Experiment betrachtet hat. Wir machen einen Streifzug und lesen dazu:
31.10. und 14.11. (2 Termine) E.T.A. Hoffmann: Der Sandmann von 1816 – über die Verwirrung der Gefühle und die Maschine als der bessere Mensch zum Liebhaben
21.11. (1 Termin) Oskar Panizza: Die Menschenfabrik 1890 – über die Unterschiede zwischen Mensch und Maschine
28.11. (1 Termin) E. M. Forster: Die Maschine steht still 1909 – über die Selbstbestimmung des Menschen trotz des maschinellen Zeitalters
Als Ergänzung empfiehlt die Dozentin folgende Filme: Metropolis und Terminator.
6 Vormittage, 31.10.2025 - 12.12.2025 Freitag, 09:30 - 11:30 Uhr Der Kurs sollte als Block von 6 Terminen gebucht werden, es ist aber auch möglich, sich nur zu einem einzelnen Thema anzumelden, sofern noch Plätze frei sind. Wir erbitten eine Einzelanmeldung bis Dienstag der Veranstaltungswoche. Anmeldeschluss: 01.10.2025 | |||||||||||||
6 Termin(e)
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Juliane Schwarz | |||||||||||||
252.1140.01 | |||||||||||||
Kerngebühr: 72,00 € |
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